Unternehmen in Holzkirchen leiden unter Wohnraummangel
Die Bürgerinitiative „Gemeinsam anders wohnen“ startete in den vergangenen vier Wochen eine Umfrage mit dem Titel „Wohnen – ein Standortvorteil?“. Angeschrieben wurden rund 230 Holzkirchner Unternehmen, Praxen und Einrichtungen mit der Frage, wie sie die Wohnsituation ihrer Mitarbeiter in Holzkirchen einschätzen und ob sich dies positiv oder negativ auf das Geschäft niederschlägt.
Fast 10 % haben auf die durch Spenden finanzierte Umfrage reagiert. Mit dieser Quote zeigt sich die Bürgerinitiative insgesamt zufrieden und verweist auf ähnliche Quoten bei privat initiierten Umfragen. Nun stehen die Ergebnisse der Umfrage fest. Insbesondere folgende Antworten nehmen die Marktgemeinde in die Pflicht:
Nur rund ein Fünftel der Befragten schätzen das Wohnungsangebot in Holzkirchen gut ein, zwischen 70 % und 90 % stellen dagegen fest, dass der Wohnraummangel sowohl für die Mitarbeiter als auch für das Unternehmen ein reales Problem ist. 85 % konstatieren, dass Wohnraum in Holzkirchen zu teuer ist. Knapp die Hälfte gibt an, dass aktuell Mitarbeiter auf Wohnraumsuche sind. Gut zwei Drittel der Unternehmen hat unbesetzte Stellen, der Grund dafür wird neben Fachkräftemangel fehlendem Wohnraum zugeschrieben.
Diese nicht förderliche Situation spiegelt sich insgesamt auch in der Frage nach dem Standort wider: 65 % der Unternehmen sehen Standortnachteile in Holzkirchen, die sie auf die aktuelle Wohnraumsituation zurückführen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Mangel an günstigen Miet-Wohnungen nicht nur für die Bürgerinnen und Bürgern ein echtes Problem ist, es ist auch ein Problem für den Wirtschaftsstandort Holzkirchen. Mit der Maitz, der Tölzer Straße und einigen weiteren privaten Grundstücken gibt es mit entsprechenden Vorgaben genügend Möglichkeiten eine Offensive für bezahlbaren Wohnraum zu starten. Es müssen „nur“ endlich auch Taten folgen.“ Fordert Sebastian Oppermann, Sprecher der Bürgerinitiative.