08 Feb

Amtliche Bekanntmachung: Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 150 für ein Gebiet zwischen Baumgartenstraße, Holzstraße und Tölzer Straße

Wiederholung der öffentlichen Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB

Der Marktgemeinderat Holzkirchen hat in seiner Sitzung am 16.07.2019 beschlossen, für das eingangs genannte Gebiet ein Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 150 einzuleiten (Planungsziel: Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein autoarmes Wohnquartier, eine Kindertagesstätte und einen Nahversorger).

[Marktgemeinde Holzkirchen, 08.02.2024]

https://www.holzkirchen.de/de/Aktuelles/Immer-informiert/News?id=2618

24 Jan

Wohnungsnotfallhilfe: Holzkirchen finanziert Beratungsstelle mit

Wenn Menschen Obdachlosigkeit droht, ist die Wohnungsnotfallhilfe zur Stelle. Nun ist das Angebot ausgelaufen. Der Markt Holzkirchen will es mit weiteren Kommunen fortführen.

Holzkirchen – Auch Holzkirchen wird sich an der Finanzierung der Wohnungsnotfallhilfe beteiligen, die die Diakonie Rosenheim zur Prävention von Obdachlosigkeit im Landkreis Miesbach anbietet. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Beteiligung gilt rückwirkend zum 1. Januar 2024. Die Kosten sollen nach den Einwohnerzahlen auf die beteiligten Gemeinden umgelegt werden.

Holzkirchen rechnet mit höchstens 26 000 Euro im laufenden Jahr. Analog der bereits erfolgten Beschlüsse in anderen Gemeinden, will auch der Marktgemeinderat Holzkirchen darauf hinwirken, dass der Landkreis so schnell wie möglich die Trägerschaft für das 2021 gestartete Angebot übernimmt.

Wie mehrfach berichtet, sieht sich der Landkreis nicht in der Pflicht, das Präventionsangebot zu finanzieren. Bisher gab es dafür staatliche Gelder, die aber im Herbst ausgelaufen waren. Einen Antrag auf freiwillige Finanzierung hatte die Diakonie nicht gestellt, da sie Planungssicherheit braucht und nicht jedes Jahr aufs Neue Gelder beantragen kann.

Um das Angebot aufrechtzuerhalten, hatten sich daraufhin zwölf der 17 Landkreis-Gemeinden zusammengetan, um ein alternatives Finanzierungskonzept auf die Beine zu stellen. Holzkirchen reiht sich nun auch offiziell ein in die Allianz von insgesamt zwölf Kommunen, die den von der Diakonie vorgelegten Kooperationsvertrag unterzeichnen wollen.

Vor dem Hintergrund der Weigerung des Landkreises, sich finanziell zu beteiligen, regte Hubert Müller (FWG) an, den Vertrag zu befristen. Sebastian Franz (CSU) entgegnete: „Wenn jetzt jede Kommune anfängt, eine andere Frist zu setzen, dann lässt sich das Angebot nicht realisieren.“ Moritz Remuta (Grüne), der am Runden Tisch Soziales saß, argumentierte ähnlich: „Ich bin zwar auch ganz dezidiert dafür, dass der Landkreis uns finanziell unterstützt, aber eine Befristung funktioniert nicht, weil die Diakonie Planungssicherheit braucht.“ Auf Vorschlag von Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) beschloss der Marktgemeinderat, sich statt einer Befristung nach einigen Monaten Bericht erstatten zu lassen über die Wohnungsnotfallhilfe.

Die Beteiligung der Gemeinde erfolgt durchaus aus finanziellen Gründen, ist sie doch für die Unterbringung von Obdachlosen zuständig. „Sozialamt und Ordnungsamt loben das Angebot sehr, weil es uns einige Fälle von Obdachlosigkeit erspart hat, die uns dann auf der Tasche liegen“, sagte Schmid.

[Merkur, 26.01.2024]

https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/holzkirchen-ort28831/wohnungsnotfallhilfe-holzkirchen-finanziert-beratungsstelle-mit-92792146.html

12 Jan

Umfangreiche Planänderung

Wohnen zwischen Baumgartenstraße und Tölzer Straße: Erneute Auslegung

Holzkirchen – Das Bauvorhaben zwischen Tölzer Straße und Baumgartenstraße geht in dienächste Verfahrensrunde. Im Zuge der Beteiligung von Öffentlichkeit und Behörden, die am 25. Oktober 2023 endete, waren zahlreiche Einwände eingegangen. Diese haben zu Planungsanpassungen geführt, die nun eine erneute öffentliche Auslegung erforderlich machen.

So müssen zum Beispiel die Tiefgaragenzufahrten an der Baumgartenstraße eine mindestens neun Meter lange Einhausung bekommen. Das erklärte Doris Hötzendorfer vom Bauamt in einer der letzten Gemeinderatssitzungen des alten Jahres. Außerdem sollen die Parkplätze des geplanten Nahversorgers und der geplanten Kita an der Tölzer Straße vorerst flexibel angeordnet werden. Hintergrund ist, dass die geplante Abbiegespur an der Tölzer Straße die Zufahrt zu einem Nachbargrundstück behindern würde, weshalb Zufahrt- und Parkplatzsituation in diesem Bereich des neuen Quartiers angepasst werden müssen. Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, werden Fußwege verbreitert, und eine Querungsinsel an der Tölzer Straße ist vorgesehen. Das Verkehrsgutachten erfährt laut Hötzendorfer eine Aktualisierung.

Aufgrund der Empfehlungen des Gesundheitsamtes – die Behörde hatte wie berichtet Maßnahmen zur Vermeidung lokaler Hitzeentwicklung angemahnt – hat die Gemeindeverwaltung jetzt Dachflächen- und Fassadenbegrünung festgesetzt. An der zur Tölzer Straße ausgerichteten Seite des künftigen Kita-Gebäudes sollen keine Gruppenräume angesiedelt werden, da hier laut Lärmgutachten zulässige Werte überschritten würden. Aus dem gleichen Grund sei eine „fensterunabhängige Belüftung“ geplant.

Hötzendorfer verteidigte die geplante dichte Bebauung, die nicht zuletzt von Anwohnern heftig kritisiert worden war: „In der Abwägung geben wir der Schaffung von Wohnraum Vorrang“, sagte sie. Offenbar rechnet die Gemeinde im Zuge der erneuten Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung weiter mit Widerstand. Zumindest sagte Bürgermeister Christoph Schmid (CSU): „Der Rechtsweg steht jedem offen“. Ein Normenkontrollverfahren könne beantragt werden.

Der Gemeinderat billigte den angepassten Bebauungsentwurf mehrheitlich und beauftragte die Verwaltung, das Beteiligungsverfahren erneut durchzuführen. Wann die öffentliche Auslegung beginnt, ist unklar.

[Merkur, 02.01.2024]

03 Jan

Weichen stellen für neuen Wohnraum

Mittelschule, Bauhof, Erweiterung der Kinderland-Kita: Die drei laufenden Großprojekte, insgesamt 80 Millionen Euro schwer, begrenzen die Spielräume der Marktgemeinde Holzkirchen für 2024. Dafür stehen Grundsatzentscheidungen an, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Im Moarhölzl wird eine große Flüchtlings-Unterkunft eröffnet. Und der Juli steht ganz im Zeichen des Zamma-Festivals.

Holzkirchen – Die Zeit der großen Sprünge ist vorbei. Unter der Last der Großprojekte sind die Holzkirchner Finanzen in die Knie gegangen. „Haushaltstechnisch wird’s das schwierigste Jahr seit Langem“, fürchtet Bürgermeister Christoph Schmid (CSU). Just in einer „hochinvestiven Phase“ (Schmid) brach überraschend die Gewerbesteuer ein, weil Rückzahlungen an große Betriebe fällig wurden. „Wir sind gespannt, wie sich das weiterentwickelt“, seufzt der Rathauschef. Sandoz, einer der größten Gewerbesteuerzahler, wurde 2023 selbstständig und strukturierte sich neu. „Hoffen wir, dass das nicht auf unsere Finanzen durchschlägt“, sagt Schmid. Die Gemeinde müsse noch spitzer rechnen. „Projekte aus dem Wünsch-Dir-Was-Land werden nicht mehr möglich sein.“

Wohnungsbau

Anfang Dezember gründete der Gemeinderat einen Arbeitskreis (AK) Wohnraum, der Antworten liefern soll, wie es mit den fünf gemeindeeigenen Wohnblöcken in der Baumgartenstraße weitergeht und wie aus den alten Bauhof-Liegenschaften Wohnraum entstehen kann. „Wohnen wird das Top-Thema 2024“, glaubt der Bürgermeister. Die überalterten Baumgarten- Wohnblöcke, so sieht’s derzeit aus, werden wohl nicht komplett abgerissen, sondern in der Grundsubstanz belassen und abschnittsweise neu aufgebaut. Laut einer Machbarkeitsstudie könnten statt bisher 50 bis zu 80 Wohnungen entstehen.

Wenn der Bauhof Ende 2024 an den neuen Standort aussiedelt, werden mehrere Altstandorte frei – darunter das alte, zentrumsnahe Hauptquartier an der Frühlingstraße. Ein womöglich mehrstöckiges Wohnhaus bietet sich hier an. Der AK soll 2024 die Weichen stellen.

[…]

[Merkur, 03.01.2024]

16 Dez

Waffe gegen explodierende Mietpreise

Das Prizip der Sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN) ist ein wichtiges Instrument der Wohnungspolitik. Es stellt sicher, dass es gerade in Boom-Regionen bezahlbare Wohnungen gibt. Jetzt hat der Gemeinderat die Einführung einer SoBoN-Richtlinie beschlossen.

Wird Grünland zu Bauland, kommt das in Metropolregionen einer Vergoldung gleich. Um sicherzustellen, dass nicht nur Investoren davon profitieren, sondern Wohnraum entsteht, den sich Otto-Normal-Bürger leisten können, hat der Gemeinderat Holzkirchen in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, eine sogenannte SoBoN-Richtlinie einzuführen. Sie hat neben der Schaffung von günstigen Wohnungen auch das Ziel, die planungsbegünstigten Eigentümer an den (Folge-)Kosten zu beteiligen, die bei der Schaffung von Baurecht entstehen.

Wie berichtet, hatte die Verwaltung mit einer spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei eine entsprechende Richtlinie ausgearbeitet. In der Sitzung am Donnerstag stellte Gerhard Spieß von der Münchner Kanzlei Döring Spieß die Richtlinie nun dem Gesamtgemeinderat vor. Der Hauptausschuss hatte sich bereits damit befasst (wir berichteten). Sie zielt auf große Bauvorhaben ab einer Geschossfläche von 500 Quadratmetern ab. „Kleinteilige Nachverdichtung im Bestand fällt nicht unter das SoBoN-Prinzip“, erklärte Spieß. Die Richtlinie sieht zwei Instrumente vor, die je nach Situation zum Einsatz kommen können: das Erwerbsmodell und das Vertragsmodell.

Bei Ersterem erwirbt die Gemeinde vom planungsbegünstigten Eigentümer mindestens 50 Prozent des zur Disposition stehenden Bruttobaulands, und zwar vor Einleitung des Bauleitplanverfahrens zu einem gutachterlich ermittelten Verkehrswert. Innerhalb von fünf Jahren müssen Gemeinde und Eigentümer (auf seinen Restflächen) das Baugebiet dann umsetzen.

Sepp Sappl sen. schienen mindestens 50 Prozent zu hoch. Er befürchtete eine drosselnde Wirkung, stimmte dem Beschluss aber dann doch zu. Auch, weil Rechtsanwalt Spieß deutlich machte, dass die Details der Richtlinie angepasst und künftig geändert werden könnten: „Probieren Sie es aus“, riet er den Gemeinderäten.

Er betonte zudem, dass der Vorwurf der Enteignung, der von SoBoN-Kritikern zuweilen erhoben werde, unzutreffend sei. „Über allem schwebt der Angemessenheitsgrundsatz.“ Dadurch verbleibe beim Eigentümer stets ein angemessener Wert, der mit Blick auf die Wertsteigerung, die Boden durch Baurecht erfahre, erklecklich sei. Zudem sei Sozialgerechte Bodennutzung ein klarer Auftrag der Bauleitplanung.

Beim Vertragsmodell gibt es derweil zwei Varianten. Spielart eins sieht vor, dass die Gemeinde mindestens 40 Prozent der neu gebauten Wohnungen zum Herstellungspreis erwirbt. Bei der zweiten Variante des Vertragsmodells erwirbt die Gemeinde nichts, aber bindet die Eigentümer mit einem städtebaulichen Vertrag. Sie kann so Belegungsrechte, eine Mietpreisbremse oder eine Vermietung nur an Einheimische zur Bedingung machen. Der Nachteil an diesem Modell ist, dass die Bindung in aller Regel nach 25 Jahren entfällt.

Robert Wiechmann (Grüne) erntete zustimmendes Kopfnicken im Gremium, als er die Richtlinie folgendermaßen lobte: „Es kann nicht sein, dass die Steigerung von Bodenwerten privatisiert und die Kosten sozialisiert werden.“ Zudem schaffe sie Transparenz im Bauleitplanverfahren: „Man hätte unken können, dass in den Hinterzimmern irgendwas gemauschelt wird.“ Denn tatsächlich regelte die Gemeinde die soziale Komponente des Städtebaurechts bei größeren Baulandentwicklungen schon zuvor. Die Details wurden stets projektbezogen in städtebaulichen Einzelverträgen getroffen. Jetzt hat sie einheitliche und vorzeigbare Kriterien für die Wohnbaulandentwicklung an der Hand. „Das gibt den Bauträgern Sicherheit, weil sie wissen, was auf sie zukommt“, so Spieß.

Gemeinderat beschließt Arbeitskreis Wohnraum

Die Anwendung der SoBoN-Richtlinie (siehe Text oben) ist eines der Themen, mit denen sich der neue Arbeitskreis Wohnraum befassen wird. In der Sitzung am Donnerstagabend hat sich der gemeinderat Holzkirchen geeinigt, einen solchen Arbeitskrei (AK) in der Größe eines Ausschusses einzurichten. er folgt damit der Empfehlung des Hauptausschusses (wir berichteten). Der AK soll mit Gemeinderäten anhand des Spiegelbildlichkeitsprinzips besetzt werden. Elisabeth Dasch (SPD) kritisierte die Besetzung nur durch Gemeinderatsmitglieder und schlug eine Besetzung auch mit Experten vor – analog zum Mobilitätsausschuss auf Kreisebene: „Die Politiker spinnen, die Experten bringen sie wieder auf den Boden. Das ist befruchtend“, so Dasch, die auch im Kreistag sitzt. Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) entgegnete: „Unterschätzen Sie die Expertise der Gemeindeverwaltung nicht.“

Die Frage nach dem Bedarf an fachlicher Expertise soll nun bei der ersten Zusammenkunft des neuen AK geklärt werden, erläuterte Marktbaumeisterin Karolina Holzbach. Außerdem sollen dabei die Themen priorisiert werden. Dazu zählen unter anderem Nachverdichtung, die Frage, wie es nach dem Umzug des Bauhofs mit dem innerörtlichen Bauhofgelände weitergeht, und die Zukunft der gemeindlichen Wohnanlage an der Baumgartenstraße.

[Merkur, 16.12.2023]

01 Dez

AK Wohnraum sucht Stein der Weisen

Bezahlbarer Wohnraum in Holzkirchen ist Mangelware geworden. Der neue Arbeitskreis Wohnraum des Gemeinderats soll sich Gedanken über Lösungen machen – eine Suche nach dem Stein der Weisen.

Holzkirchen – Wohnen ist im teuren Holzkirchen ein bewegendes Thema. Die Marktgemeinde versucht nicht nur auf Verwaltungsebene, etwa mit Sozialgerechter Bodennutzung gegenzusteuern. Marktbaumeisterin Karolina Holzbach schlägt auch einen Arbeitskreis Wohnraum aus Mitgliedern des Gemeinderats vor, um sich Gedanken zu machen, wo und wie im Gemeindegebiet die Schaffung von günstigem Wohnraum angestoßen werden kann. Der Hauptausschuss sprach sich mehrheitlich dafür aus, die Entscheidung wird im Gemeinderat fallen.

Holzbach selbst fehlte in der Sitzung des Hauptausschusses zwar erkrankt, Bauamtsmitarbeiter Kilian Lex führte den Vorstoß aber aus. „Aufgrund des angespannten und hochpreisigen Wohnungsmarktes ist es notwendig, weitere Potenzialflächen für den Wohnungsbau zu identifizieren“, schickte Lex voraus. Ein Arbeitskreis solle herausarbeiten, was es brauche, damit mehr bezahlbarer Wohnraum klimagerecht geschaffen werde. Die Marktbaumeisterin schlägt auch konkrete Themen vor: So sollen etwa bestehende Bebauungspläne auf Nachverdichtungspotenzial untersucht und innerörtliche Entwicklungsprojekte erörtert werden – etwa die Folgenutzung für den Bauhof, der in etwa einem Jahr in einen Neubau aussiedelt, oder eine Wohnanlage Baumgartenstraße. Themen, die auch bei einer Gemeinderatsklausur angesprochen worden waren.

Man wolle „politische Impulse mitnehmen“, erklärte Bürgermeister Christoph Schmid (CSU). Bei der Entwicklung von altem Bauhofareal und Wohnanlage Baumgartenstraße gebe es die Gelegenheit, die politische Richtung vorzugeben, die die Verwaltung dann ausarbeiten könne. Schmid schlug vor, den Arbeitskreis personengleich mit dem Hauptausschuss zu besetzen, stieß im Gremium jedoch auf Bedenken. Die Fraktionen sollen stattdessen selbst ihre Mitglieder für den neuen Arbeitskreis benennen; Experten sollen nach Bedarf hinzugezogen werden. Nur Elisabeth Dasch (SPD) stimmte gegen diese Vorgehensweise; sie vermisste ständige Fachexpertise in einem Arbeitskreis aus Gemeinderäten.

Dass Handlungsbedarf besteht, darin herrschte weitgehend Einigkeit im Hauptausschuss. „Ich finde es gut, dass wir von Vornherein die Arbeit der Verwaltung politisch mitgestalten“, meinte Sebastian Franz (CSU). Das Thema des Arbeitskreises Wohnen sei sehr weitreichend, fand Dasch, es gehe ja auch darum, Quartierswohnen zu entwickeln, damit etwa Ältere Alternativen zum zu groß gewordenen Haus im gewohnten Nahfeld finden können. Auch Betreutes Wohnen nannte Dasch als Beispiel. Die Frage sei nicht nur, was die Gemeinde mit ihren Liegenschaften anstelle, sondern wie man Investoren dazu bringen könne, zu realisieren, was die Gemeinde brauche.

Dem stand Schmid nicht grundsätzlich im Wege. Der Arbeitskreis müsse Leitplanken setzen, was erarbeitet werden solle. Holzkirchen habe einen extrem angespannten Wohnungsmarkt, stellte Schmid fest. „Wir müssen uns fragen, wer macht bei uns im Ort die Arbeit in den normal bezahlten Facharbeiterpositionen, weil die sich Holzkirchen unter Umständen nicht mehr leisten können. Es darf nicht so weit kommen.“

[Merkur, 01.12.2023]

28 Nov

Bürgerumfrage startet im Dezember: Mehrgenerationen-Wohnprojekt wird neu aufgerollt

ine neue Bürgerbefragung soll das Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Otterfing wieder in Fahrt bringen. In der Bürgerversammlung erhöhte die CSU jetzt den Druck auf Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD), der Grundsatz-Entscheidungen im Frühjahr ankündigte.

Otterfing – Das Thema ist während der Corona-Jahre aus der öffentlichen Diskussion verschwunden: Anfang 2020 hatte der alte Gemeinderat kurz vor der Kommunalwahl beschlossen, ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt zu realisieren.

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[Merkur, 28.11.2023]

https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/otterfing-ort29238/wohnprojekt-wird-neu-aufgerollt-in-otterfing-92698378.html

20 Nov

Großes Interesse an „Wohnen im Alter“ – Geld und Grundstück sind vorhanden

Was braucht es, damit Senioren so lange wie möglich im Umfeld ihres Heimatorts bleiben können? Nach Antworten hat die Gemeinde Warngau am Donnerstag (16. November) bei einer Bürgerwerkstatt gesucht. Mehr als 50 Teilnehmer kamen in den Altwirtssaal.

Warngau – Ein ganz konkretes Ziel gibt es zwar noch nicht. Ein Grundstock ist aber gelegt: Bedarfsgerechtes Wohnen ist ein Thema für die ältere Generation in Warngau. Die Resonanz der ersten Bürgerwerkstatt hat den Rathauschef überwältigt: „Das hat mich sehr gefreut“, berichtet Bürgermeister Klaus Thurnhuber. „Wir wussten ja nicht, wie viele Interesse an dem Thema haben.“ Viel Lob habe es für den Beitritt der Gemeinde zum Holzkirchner Rufbussystem Hoki gegeben, so Thurnhuber. Eine gute Möglichkeit für Senioren, mobil zu bleiben – auch wenn die RVO-Seniorenkarte mit dem Beitritt des Landkreises zum MVV zum 10. Dezember wegfällt.

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[Merkur, 20.11.2023]

https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/warngau-ort66932/grosses-interesse-an-wohnen-im-alter-92683256.html

03 Nov

Baugenossenschaft: „Polizistenblock“ wird 2024 grundsaniert – Lange Warteliste

Zwei Jahre holte die Baugenossenschaft Holzkirchen finanziell Luft, jetzt steht die nächste große Renovierung an: 2024 wird ein alter Wohnblock in der Baumgartenstraße von Grund auf saniert. Die Mietpreise der Genossenschaft sind nach wie vor sehr günstig, entsprechend lang ist die Warteliste.

Holzkirchen – Die Baugenossenschaft Holzkirchen hütet einen Schatz, dessen Wert jedes Jahr weiter steigt: 219 Wohnungen, die das Prädikat „bezahlbar“ wirklich verdienen, stehen zur Verfügung, alle in Holzkirchen. Im Durchschnitt zahlen Mieter kaum sieben Euro für den Quadratmeter – kein Wunder, dass die Warteliste überquillt. Etwa 13 Millionen Euro investierte die Genossenschaft seit 2011, um den schon älteren Wohnungsbestand zu renovieren. Nächstes Jahr steht ein weiterer Brocken an, wie Vorstand Torsten Altevers jetzt anlässlich der Generalversammlung erklärte: In der Baumgartenstraße 26 wird der „Polizistenblock“ saniert; der Name weist darauf hin, welche Berufsgruppe einst die ersten Bewohner stellte.

„Es wird eine gründliche Renovierung werden“, kündigte Altevers auf Anfrage an. Die zwölf Wohnungen bekommen neue Bäder und Fernwärme-Heizungen. Außen wird die Dämmung verstärkt, die alten Kamine müssen als Sondermüll entsorgt werden. Altevers schätzt die Kosten auf 1,4 Millionen Euro. „Im Herbst 2024 wollen wir fertig sein.“

Um Kraft zu sammeln für das Großprojekt, beschränkte sich die Genossenschaft heuer und im Vorjahr auf Renovierungen bei Mieterwechseln. Laut Geschäftsbericht 2022, der jetzt in der Generalversammlung Thema war, wurden dafür im Vorjahr 263 000 Euro ausgegeben. Der Jahresgewinn belief sich auf knapp 140 000 Euro, die Kapitalreserve stand im Januar bei 784 000 Euro. „Unsere Finanzen sind geordnet“, stellte der Vorstand fest.

Noch ist die Renovierungsliste mit den großen Brocken nicht abgearbeitet. Laut Altevers stehen zwei Häuser in der Haidstraße (acht Einheiten) sowie Häuser in der Tegernseer und in der Lindenstraße als nächste auf der Liste. Angedacht war auch, für zwei vierstöckige Wohnblöcke in der Birkenstraße je zwei Aufzüge anzubauen. Doch als dafür, kurz nach der Coronazeit, die Preise explodierten, „haben wir das Projekt geschoben“, sagt Altevers, „es ist aber auf dem Schirm.“ Das gilt ebenso für einen Neubau, der in der Lindenstraße möglich wäre und bis zu 20 Wohnungen bieten könnte. „Alles der Reihe nach, wir dürfen uns nicht übernehmen“, betont der Vorstandssprecher.

Für Holzkirchen sei es außerordentlich wichtig, dass die Baugenossenschaft bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stelle, lobte Dritter Bürgermeister Albert Kraml bei seinem Grußwort in der Versammlung. Für Wohnungen mit Zentralheizung zahlen Mieter bis zu 9,50 Euro pro Quadratmeter, für Wohnungen mit Elektroheizung bis zu 8,50 Euro. Häufige Mieterwechsel gibt es nicht. Laut Altevers wurden 2022 nur 18 Einheiten neu vergeben, heuer waren es bisher zehn. Etwa 200 Bewerber hoffen jedes Mal auf einen Zuschlag. „Wir schauen uns immer an, wo der Bedarf am dringendsten ist“, betont Altevers. So half man heuer zwei ukrainischen Familien, die sonst auf der Straße gestanden wären.

Bei den turnusgemäß fälligen Neuwahlen gab es keine Überraschungen. Die 67 Mitglieder, die zur Generalversammlung gekommen waren, sprachen Vorstand Altevers sowie den Aufsichtsrätinnen Eva Bartosch und Sylvia Weißhart für weitere drei Jahre ihr Vertrauen aus.

[Merkur, 03.11.2023]

https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/holzkirchen-ort28831/der-polizistenblock-wird-angepackt-92651705.html

27 Okt

In gewohnter Umgebung alt werden: Gemeinde packt Senioren-Wohnprojekt an

Das Seniorenwohnprojekt der Gemeinde Warngau wird konkreter. Es soll eine für den Ort maßgeschneiderte Lösung geben. In einer Bürgerwerkstatt können Interessierte jetzt ihre Bedürfnisse und Ideen artikulieren. So viel ist aber schon klar: Auf ein Pflegeheim wird es nicht hinauslaufen.

Warngau – Die Gesellschaft altert, prognostizieren die Demografen. Und den allermeisten Menschen ist es ein Bedürfnis, auch im Alter so lange wie möglich im gewohnten Leben, in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Wie können ländliche Gemeinden diesem Bedürfnis gerecht werden? Warngau will es für sich herausfinden. Nachdem sich aus den Reihen des Gemeinderats bereits eine Arbeitsgruppe gebildet hatte, ist nun eine Bürgerwerkstatt zum Thema geplant. Sie findet am 16. November statt, kündigte Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) nun im Gemeinderat an.

[…]

[Merkur, 27.10.2023]

https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/warngau-ort66932/buerger-beraten-ueber-wohnen-im-alter-92639428.html