23 Feb

Lieber eine Wohnung als ein Haus

Valley – Wer in Valley eine Wohnung zur Miete anbieten kann, dürfte schnell einen Interessenten finden. Und zwar einen Interessenten, der bereits in Valley zuhause ist. Das legen die Ergebnisse der Wohnraumumfrage nahe, die in der Gemeinde im Spätherbst des vergangenen Jahres durchgeführt wurde (wir berichteten). Sie waren Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Die SPD-Gemeinderäte Angela Falkenhahn und Johannes Schneider hatten die Umfrage angestoßen und dafür ihre Gemeinderatskollegen Markus Nöscher (CSU) und Nicole Weinfurtner (Grüne) mit ins Boot geholt. Von Bürgermeister Bernhard Schäfer (FWG) gab’s in der Sitzung ein großes Lob für das Engagement. „Das habt Ihr super gemacht“, sagte er. „Recht herzlichen Dank.“

Schneider und Nöscher präsentierten die Ergebnisse via PowerPoint. Etwa 90 Haushalte aus der Gemeinde hatten teilgenommen, das entspreche sechs bis acht Prozent, erklärt Schneider auf Nachfrage. „Die Ergebnisse sind also nicht repräsentativ, aber es ist ein guter Start.“ Nicht nur ein guter Start, sondern auch einer mit interessanten Ergebnissen, fand Nöscher. „Zum Beispiel, dass 65 Prozent der Teilnehmer in Miete wohnen.“

Tatsächlich ist der Mietmarkt in Valley leer, das zeigen auch die fehlenden Angebote auf einschlägigen Immobilienseiten im Internet. Von den Teilnehmern der Valleyer Umfrage suchen rund 73 Prozent jetzt oder in den kommenden ein bis drei Jahren eine Immobilie – vorrangig zum Kauf (60 Prozent), aber auch 25 Prozent zur Miete.

Auf dem ersten Platz der Liste, was sie dabei bevorzugen würden, nannten die Teilnehmer nicht Einfamilien- oder Doppelhäuser, sondern Wohnungen. Schneider und Nöscher wiesen bei ihrer Präsentation auch auf einige weitere interessante Erkenntnisse aus der Befragung hin, etwa, dass sich knapp 60 Prozent ein Mehrgenerationen-Wohnen vorstellen könnten und nach eigenen Angaben dort auch einziehen würden.

Wenig überraschend war der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum, zum Beispiel im Einheimischenprogramm – und dabei sollte auch der Wunsch nach Wohnungen berücksichtigt werden, waren sich Schneider und Nöscher einig.

Bürgermeister Schäfer versprach, das Einheimischenprogramm weiter voranzutreiben. „Wir werden dranbleiben und immer wieder Möglichkeiten schaffen, damit junge Valleyer in der Gemeinde bleiben können“, sagte er. Barbara Walter (CSU) wünschte sich ausdrücklich, dass die Auswertung „nicht in der Schublade verschwinden“ dürfe. Bei manchen Punkten, etwa zum Seniorenwohnen, sollte außerdem genauer nachgefragt werden. 

[Merkur, 23.02.2022]