Wohnraum für Einheimische
Kleines Programm in Großhartpenning nimmt Gestalt an – Schutz für Bäume
Holzkirchen – Bereits im vergangenen September billigte der Holzkirchner Bauausschuss die Änderung des Bebauungsplans 105, der Grundstücke zwischen der Tölzer Straße und der Piesenkamer Straße in Großhartpenning umfasst. Mit der zugleich durchgeführten Änderung des entsprechenden Flächennutzungsplans soll ein „kleines Einheimischenprogramm“ ermöglicht werden, wie Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) nun im Bauausschuss sagte.
Inzwischen wurden Behörden und die Öffentlichkeit an der Bebauungsplanänderung beteiligt. Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim habe dabei angemerkt, die künftigen Gebäude hochwasserfest zu bauen, teilte Isabella Britze vom Holzkirchner Bauamt mit. Die Vorgabe laute, dass bis in einer Höhe von 25 Zentimetern über Grund wasserdicht gebaut werden müsse. Man habe zudem in den Bebauungsplan Vorgaben aufgenommen, dass Bäume, die in einer Höhe von einem Meter einen Durchmesser von 80 Zentimeter aufweisen, nicht umgeschnitten werden dürfen, erläuterte Britze. Dies könnte dann zum Tragen kommen, wenn beim Hausbau die Wege zu den neuen Gebäuden erschlossen werden.
Britze erwähnte zudem, dass die Grundstückseigentümer Ausgleichsflächen gefunden hätten. Auf Holzkirchner Gemeindegebiet gebe es zwei Flächen, die der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt würden. Damit soll die Flächennutzung ausgeglichen werden, die durch die Neubauten entsteht.
Robert Wiechmann (Grüne) merkte in der Diskussion an, dass es keinen Sinn mache, in einem Bebauungsplan auf einzelne Bäume einzugehen. „Was macht man denn sonst, wenn der Blitz einschlägt: Muss man dann den Bebauungsplan ändern?“, gab er zu bedenken. Sein Vorschlag: Man solle allgemeiner formulieren. Bürgermeister Schmid nahm die Anregung auf. Es gehe um den Schutz der Bestandsbäume, aber wenn es gute Gründe gibt, solle man auch eingreifen dürfen, so fasste er die Idee hinter den Baumschutzmaßgaben zusammen.
Einstimmig billigten die Gemeinderäte die neue Fassung des Bebauungsplans wie auch des Flächennutzungsplans. Hubert Müller (FWG) nahm aufgrund persönlicher Befangenheit nicht an der Abstimmung teil. Damit ist nun der Weg frei für eine weitere Runde der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung.
[Merkur, 06.12.2021]