16 neue Wohnungen
Schlüsselübergabe für Mehrfamilienhäuser an Bad Wiesseer Dr.-Scheid-Straße
Bad Wiessee – Trotz Corona-Pandemie während der gesamten Bauzeit konnte der Zeitplan nahezu eingehalten werden: Mitte November waren die beiden neu errichteten Gemeindehäuser an der Dr.-Scheid-Straße 7 und 7a bezugsfertig. Es ist das dritte Projekt des über einigen Jahren gegründeten Kommunalunternehmens der Gemeinde Bad Wiessee. Vorangegangen waren der Bau des Mehrgenerationenhauses, ebenfalls an der Dr.-Scheid-Straße, und die Sanierung zweier Mehrfamilienhäuser an der Söllbachtalstraße.
Bei der symbolischen Schlüsselübergabe überreichte Bürgermeister Robert Kühn nun den ersten Mietern einen gewichtigen Schlüsselbund. „Wir sind mächtig stolz“, erklärte er mit Blick auf das Projekt und die Tatsache, dass die Häuser trotz erschwerter Lage nahezu plangemäß bezogen werden können: „Wo andere noch planen, haben wir unser drittes Projekt bereits fertig.“
Auch die Kosten bleiben im Rahmen: Rund 5,9 Millionen Euro hat das KU in den Bau investiert. Entstanden sind 16 barrierefreie Wohnungen mit gut 1200 Quadratmetern Wohnfläche – davon vier Zwei-Raum-Wohnungen und je sechs Einheiten mit drei beziehungsweise vier Zimmern. Jede Wohnung hat entweder eine Terrasse oder einen Balkon. Auch ein Lift sowie eine Tiefgarage mit 19 Stellplätzen und ein Fahrradkeller gehören dazu. lm Außenbereich gibt es für Bewohner eine gemeinsame Grünfläche mit Sitzbänken, Obstbäumen und Sträuchern. Zudem sollen auf der Westseite des Grundstücks Spielgeräte für Kinder aufgestellt werden. Beheizt wird mit einer pellet-Anlage. „Die Bauarbeiten sind ohne Schwierigkeiten abgelaufen“, sagte Architekt Daniel Pförtsch und hob die positive Zusammenarbeit mit der Gemeinde hervor, die sich als engagierter Bauherr gezeigt habe.
Angesichts des angespannten Wohnungsmarkts im Tegernseer Tal und der Region wurde das Angebot stark nachgefragt. Über 100 Bewerbungen auf eine der Wohnungen seien beim KU eingegangen, sagte Dagmar Milbrandt zuständig für die Hausverwaltung. Nicht zuletzt angesichts des Andrangs habe man einen Kriterienkatalog für die Auswahl erstellen müssen, erklärte KU-Chef Thomas Lange. So habe man berücksichtigt, wie lange ein Interessent schon im Ort oder im Tal lebt. Natürlich hätten auch die Höhe des Einkommens oder das Verhältnis von Wohnungsgröße zur Zahl der künftigen Bewohner eine wichtige Rolle gespielt. Das Verhältnis von Bedarf und Bestand werde wohl auch langfristig nicht ins Gleichgewicht zu bringen sein – trotz des Bestrebens, neue Wohnungen zu schaffen. Gleichwohl sei Bad Wiessee mit 186 gemeindeeigenen Wohnungen vergleichsweise gut aufgestellt. Wichtigstes Anliegen sei, nicht nur Gutverdienern, sondern auch Menschen aus der Mittelschicht ein Leben im Ort zu ermöglichen.
Bei den künftigen Bewohnern der beiden Häuser an der Dr.-Scheid-Straße habe man auf eine gute Auswahl, einen guten Mix, Wert gelegt, erklärten die Verantwortlichen. Insbesondere junge Familien mit Kindern und ältere, alleinstehende Personen hätten ein neues Zuhause gefunden, auch Menschen mit Handicap. 13 Parteien hätten schon zuvor im Ort gelebt, drei weitere seien aus anderen Talgemeinden hergezogen. „Wir bleiben nicht stehen, wir wollen noch mehr schaffen“, versicherte Kühn, denn schon stehen die nächsten Vorhaben auf der Agenda: Zuerst sollen die beiden Mehrfamilienhäuser an der Hagngasse abgebrochen und bis 2024 durch Neubauten mit mehr Wohnraum ersetzt werden. Außerdem steht die Sanierung der Ringbergsiedlung an. Es ist das älteste Objekt im Bestand.
[Das Gelbe Blatt, 20.11.2021]