24 Okt

Stellungnahme zum geplanten Quartier an der Tölzer Straße

Bebauungsplan Nr. 150

Wir, die Bürgerinitiative „Gemeinsam ɐnders wohnen“, möchten hiermit eine Stellungnahme zur „Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 150 für ein Gebiet zwischen Baumgartenstraße, Holzstraße und Tölzer Straße“ abgeben.

Wir begrüßen, dass die Pläne des städtebaulichen Wettbewerbes von 2019 größtenteils beibehalten wurden. Die leichten Anpassungen der Gebäudeformen der Häuser H8 und H9 sind stimmig. Die Anpassungen hinsichtlich der Erhöhung der zulässigen Wandhöhen fügen sich in die bereits bestehende Bebauung gut ein. Die mit der Erhöhung der Wandhöhen einhergehenden möglichen Geschosse halten wir zudem für geboten, um preisgünstigen Wohnraum anbieten zu können. Dies entlastet den Holzkirchner Wohnungsmarkt und wirkt gegen eine Abwanderung von Fachkräften, die sich hiesige Wohnungen nicht mehr leisten können.

Die Marktgemeinde sollte aus dem gleichen Grund an dem Bebauungsplan des Bauabschnitts 2 in unveränderter Art und Weise festhalten, auch wenn dieser erst in 10, 15 oder mehr Jahren aufgrund der dort aktuell noch aktiv betriebenen Landwirtschaft realisiert werden kann.

Bei der Ausgestaltung der einzelnen Bebauung ist unbedingt auf die Barrierefreiheit zu achten, nicht nur jene im Erdgeschoss. Die Marktgemeinde sollte dies im Rahmen ihrer Möglichkeiten entsprechend einfordern, um der weiter alternden Bevölkerung Rechnung zu tragen.

Die Begrünung des gesamten Areals wirkt geräuschmindernd und sorgt aus unserer Sicht für eine hohe Aufenthaltsqualität. Nicht nur für die zukünftig ansässigen Bewohner, sondern für die Bewohner des gesamten Wohngebietes südwestlich von Wallbergstraße und Holzstraße. Die Aufenthaltsqualität begünstigt zudem den Ort als Treffpunkt für jüngere und ältere Generationen, sorgt für ein soziales Miteinander und wirkt der Vereinsamung entgegen.

Die geplante Kindertagesstätte sehen wir als Bereicherung für das gesamte Wohngebiet an. Sie steht in keinem Wiederspruch zu den unmittelbar liegenden Wohnungen in den oberen Geschossen und der Nachbarschaft.

Die geforderten Dachbegrünungen bieten Insekten Lebensraum, entlasten bei Starkregen die Kanalisation und leisten einen Beitrag zur Verbesserung des Luftklimas, gerade in den Sommermonaten. Wir bitten die Marktgemeinde zusätzlich darauf hinzuwirken, dass auch die partielle Fassadenbegrünung verpflichtend mit aufgenommen wird. Dies erhöht den Lärmschutz, die Luftqualität und kann zudem zur energetischen Verbesserung von Gebäuden beitragen.

Hinsichtlich der Verkehrsbelastung vertreten wir die Meinung, dass durch die neuen Bewohner zwar etwas mehr Verkehr auf den angrenzenden Straßen generiert wird, dieser jedoch vertretbar ist. So wird das Quartier insbesondere durch den Nahversorger viel Verkehr südwestlich von Wallbergstraße und Holzstraße sowie aus den Hartpenninger Ortschaften absorbieren. Zudem ist davon auszugehen, dass durch die Zentrumsnähe und durch die geplanten ebenerdigen Fahrrad-Unterstellmöglichkeiten mehr Menschen auf das Auto verzichten werden.