12 Mrz

Kommentar zum Merkur-Artikel vom 11. März

„Quartier als Vorreiter für den Markt“

Mit Freude haben wir gelesen, dass der Marktgemeinderat das geplante Quartier zwischen Tölzer und Baumgartenstraße in Holzkirchen als echte Chance verstanden hat. Wenn wir jedoch im gleichen Atemzug von Bedenken und größeren Herausforderungen lesen, verfliegt unsere Euphorie so schnell, wie sie gekommen ist.

Wie soll eine Marktgemeinde ein Quartier „innovativ“ selbst bebauen, wenn es diese noch nicht einmal schafft mehr als 16 Wohnungen in sechs Jahren zu bauen oder ein baureifes, eigenes Grundstück mittels Konzeptvergabe innerhalb eines Jahres zu vergeben? Wie in der Überschrift vom Merkur stand, können wir anscheinend nur noch Vorreiter für uns (den Markt) selbst sein. In Gemeinden wie Penzberg entstehen bereits Genossenschaftswohnungen mit Mieterstrommodell und CarSharing. Zusätzlich gibt es Fahrrad-Abstellplätze nach ADFC-Vorgabe. In einem bereits fertiggestellten Genossenschaftsprojekt in Weilheim beträgt beispielsweise der tatsächliche Stellplatzbedarf lediglich 0,84 StP pro Wohnung – und das sogar ohne extra CarSharing-Angebot! Das sind Konzepte und Vorreiter-Rollen, die wir uns für Holzkirchen umgesetzt(!) wünschen.

04 Mrz

Kommentar zum Merkur-Artikel vom 3. März

„Wenn plötzlich München im Dorf wohnt“

Das Problem des „Schlafdorfes“ trifft nicht nur Otterfing, sondern auch Holzkirchen, Warngau, Sufferloh… Im Artikel ist auch klar die Ursache benannt und damit fast jedem Bürgermeister bekannt: Die Menschen können teilweise nicht mehr dort wohnen, wo sie arbeiten. Getan wird dagegen nichts. Hier greift gerade beim Thema Gewerbegebiet-Ausweisung das „Sankt-Florian-Prinzip“ (die Gemeinde möchte Gewerbe, kümmert sich jedoch nicht um die Arbeitnehmer). Hier macht Warngau mit der Erweiterung des Birkenfeld denselben Fehler, wie Holzkirchen. Das Resultat: Münchner verdrängen Otterfinger oder Holzkirchner, diese verdrängen Warngauer, diese verdrängen Waller usw.

Kommunaler Wohnungsbau kann hier eine Lösung sein. Einfacher geht es mit Wohnungsbaugenossenschaften. Viele Moderne, wie die MARO Genossenschaft, haben unter anderem den „Ortsbezug“ als oberstes Kriterium in der Vergabe von Wohnungen stehen. Die Häuser verwalten und organisieren sich weitestgehend selbst. Dadurch werden Gemeinschaft und der Ortsbezug noch weiter gestärkt. In Peiting, Dietramszell, Unterwössen und in vielen anderen Orten kann man dies verfolgen.

Liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister habt Mut keine Grundstücke mehr zu verkaufen, sondern nur noch zu verpachten – egal ob Einfamilienhaus oder Mehrgeschosshäuser! Der Spekulation wird der Nährboden entzogen und die Menschen werden nicht weiter verdrängt.