31 Mrz

Neue Wohnungen für rund 100 Holzkirchner

Landhandel Sperl schließt spätestens Ende Juni – An Erlkamer Straße sollen fünf Mehrfamilienhäuser entstehen

Wohnungen statt Saatgut und Futtermittel: Auf dem Areal von Landhandel Sperl an der Erlkamer Straße in Holzkirchen soll ein Neubaugebiet entstehen. Der Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung dem Antrag auf Vorbescheid für den Neubau von fünf Mehrfamilienhäusern mit gemeinsamer Tiefgarage sein Einvernehmen erteilt.

Hintergrund ist, dass der Inhaber des landwirtschaftlichen Großhandels, Ludwig Schaal, das Geschäft spätestens Ende Juni aufgibt. „Aus gesundheitlichen Gründen“, wie der 57-jährige auf Nachfrage mitteilte. Sein Großonkel Englhard Sperl hatte den Landhandel 1921 gegründet. Einen Nachfolger gibt es nicht.

Wann die fünf Mehrfamilienhäuser gebaut werden und wer sie baut, ist noch unklar. Sobald der Vorbescheid erteilt ist, hat der aktuelle Eigentümer des Areals – oder auch ein Kaufinteressent – aber eine gewisse Planungssicherheit. Er weiß dann, dass der Neubau von fünf Mehrfamilienhäusern grundsätzlich zulässig ist. Baurecht besteht ohnehin auf dem als Mischgebiet definierten Gelände. Auch die erlaubten Dimensionen sind dann klar. Laut Antrag sind vier der Häuser mit Flachdach, eines mit Satteldach geplant. Die beiden größten Gebäude haben demnach eine Wandhöhe von knapp zwölf Metern.

Wie Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) auf Nachfrage erklärte, könnten in den Häusern 40 bis 50 Wohnungen entstehen, in denen etwa 100 Menschen leben könnten. Wie viele Stellplätze eingeplant werden müssen, hängt vom Mobilitätskonzept ab, das die Gemeinde vom Bauwerber erwartet. Bietet er Alternativen wie Carsharing an, kann er die Zahl der Stellplätze deutlich reduzieren.

Dass die Marktgemeinde die fünf Mehrfamilienhäuser selbst hochzieht, schließt Schmid aus: „Die Kommune ist in aller Regel nicht der beste Bauherr. Wir wollen aber mit unserer Bauplanungshoheit Einfluss nehmen, dass hier etwas Gutes entsteht“, so der Bürgermeister. Die im Antrag skizzierten Neubauten passen laut Schmid zur Entwicklung des Bahnhofareals. Die Gemeinde wünscht sich hier außerdem einen Nahversorger, damit die Ostseite des Bahnhofs versorgt ist.

Martin Taubenberger (FWG) bedauerte das Aus von Landhandel Sperl: „Landwirte haben dann keine Möglichkeit mehr, in Holzkirchen einzukaufen.“

[Merkur, 31.03.2023]