31 Mrz

Geld für die Erschließung an Spitzwegstraße

Holzkirchen – An der Spitzwegstraße in Holzkirchen soll ein neues Wohngebiet entstehen. Wie berichtet, sind dort auf der grünen Wiese insgesamt 14 Wohneinheiten geplant, verteilt auf sechs Einfamilienhäuser, ein Doppelhaus sowie zwei Dreispänner. Den entsprechenden Änderungsbeschluss des Bebauungsplans fasste der Gemeinderat im September 2020.

Jetzt muss das Gebiet zwischen Andreas-Mitterfellner-Straße und Flintspachstraße erschlossen werden. Johann Kellner, Leiter Bauamt-Technik, erklärte im Gemeinderat nun alles rund um die Ausschreibung zur Planungsleistung der Spitzwegstraße. Laut Kellner muss für die Erschließung der Wohnbebauung eine neue Straße gebaut werden, auch die Oberflächenentwässerung ist in dem Paket drin. Angedacht sei ein Straßenraum von fünf Metern sowie ein zwei Meter breiter Gehweg. Stellenweise sollen Längsparkstände entstehen. Der bestehende Wertstoffcontainer-Platz soll bleiben.

Die Kosten für die Erschließung belaufen sich laut Kellner auf rund 680 000 Euro. Weil es sich um eine Erst-Erschließung handle, können 90 Prozent der Kosten auf die Anlieger umgelegt werden. Den Rest übernimmt die Gemeinde. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung damit, das Vergabeverfahren für die Planungsleistung durchzuführen. Außerdem ermächtigte das Gremium Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) dazu, den wirtschaftlichsten Bieter zu beauftragen und den Ingenieurvertrag abzuschließen. Beide Beschlüsse fielen einstimmig. Die Erschließungsarbeiten sollen im Jahr 2022 beginnen, so Kellner. Der weitere Zeitplan sei noch offen.

[Merkur, 31.03.2021]

31 Mrz

Die Suche nach dem gemeinsamen Nenner

VON MARLENE KADACH

Ein Treffpunkt unter Bäumen, Mehrgenerationenwohnen sowie Bike- und Carsharing: Das wünschen sich Holzkirchner für das geplante Quartier „Winklbauerhöfe“ am Valleyer Weg. Die Bürgerbeteiligung zu dem Projekt wurde gut angenommen. Die Skepsis einiger Anwohner aber bleibt.

Holzkirchen – Die Wahrnehmung ist unterschiedlich. „Die Interessenlage ist jetzt zwar klarer“, sagt Anwohner Christoph Gerz. „Aber die Lage hat sich nicht grundlegend geändert.“ Max von Bredow, Vorstandsvorsitzender der Quest AG, sieht die Sache positiver: Zwar hätten gerade direkte Nachbarn Ängste geäußert. Bei vielen Bürgern überwiege aber der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum. Und: „Wir haben sehr viel über die Wünsche der Menschen und über die Bedürfnisse der heutigen Bewohner gelernt.“

Diese klopfte Bauträger Quest nun im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zur geplanten Wohnbebauung „Winklbauerhöfe“ am Valleyer Weg ab. Drei Veranstaltungen fanden statt. Bei der digitalen Bürger- und Nachbarschaftswerkstatt nahmen laut Bredow jeweils rund 25 Haushalte teil. Beim Ideenbüro – bei dem Bürger am Modell bauen durften – machten circa 15 Haushalte mit. „Uns freut, dass die Beteiligung auch digital sehr gut funktioniert hat und so viele Menschen teilgenommen haben“, betont Bredow.

Wie berichtet, bebaut Quest eine Wiese zwischen Valleyer Weg und Angerstraße. Geplant sind fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 60 bis 70 Wohnungen. Einen Teil davon erwirbt die Gemeinde. Ein Knackpunkt ist die Verkehrssituation. Die Erschließung soll über Frühlingstraße und Valleyer Weg erfolgen. Anrainer befürchten ein Verkehrschaos, zumal es sich jetzt schon am Bahnübergang staue. Gemeinde und Quest wollen mit einem Mobilitätskonzept gegensteuern, das unter anderem Autoverzichtserklärungen enthält. Anwohner hatten zudem die Massivität der Bebauung kritisiert.

Im Zuge der Bürgerbeteiligung, die Korbinian Kroiss von nonconform übernahm, haben sich laut Planer folgende Themen als wichtig herauskristallisiert: Zum einen würden sich viele Bürger einen Treffpunkt für alle wünschen. „Mit der Möglichkeit, unter Bäumen zu sitzen“, meint Bredow. Auch der Platz am Bahnübergang spiele eine wichtige Rolle. „Dort finden bei geschlossener Schranke spontane und informelle Treffen statt.“ Nach Ansicht der Bürger soll das neue Wohnquartier für alle Menschen „durchwegbar sein“. Es soll viel Grün, eine hohe Aufenthaltsqualität und Raum für Aktivitäten geben. Ein Gemeinschaftsgarten und Obstbäume seien gewünscht, genau wie ein Mehrgenerationenwohnen, eine Betreuung durch Pflegedienste oder eine ambulant betreute Wohngemeinschaft. Außerdem sprachen sich die Leute laut Bredow für ein Mobilitätskonzept aus, von dem auch die jetzigen Bewohner über Car- oder Bikesharing profitieren. Und: Der Bahnübergang sollte modernisiert werden.

Anwohner Gerz, der bei Nachbarschaftswerkstatt und Ideenbüro mitmachte, bleibt zurückhaltend. „Die Idee mit den Klötzchen war zwar gut“, sagt er. Allerdings sei bei der Betrachtung des Modells genau das herausgekommen, was er befürchtet habe: „Die Bebauung wird zu massiv.“ Er hat festgestellt: „Das Modell war immer dann am schönsten, wenn noch ein paar Klötzchen übrig geblieben sind.“ Heißt: Je weniger, desto besser. „Da bin ich nicht der Einzige, der das so sieht.“ Würde sich die Gemeinde hier „einen Ticken“ bewegen, wäre schon eine Verbesserung spürbar, glaubt Gerz.

Auch für den zweiten „Brocken“, die Verkehrssituation, gebe es keine Lösung. Die Gemeinde habe „übertrieben optimistische Vorstellungen“, was das Mobilitätskonzept angehe. Das Prinzip Autoverzicht funktioniere vielleicht in der Stadt mit U-Bahn. „Hier auf dem Land sind die Leute einfach aufs Auto angewiesen“, sagt Gerz.

Für Bredow steht fest: „Wir sind jetzt in der Bringschuld.“ Gemeinsam mit Architekt Christoph von Oefele und dem Landschaftsarchitekten Uwe Schmidt soll jetzt weitergeplant werden, unter der Berücksichtigung der Bürgerwünsche. „Wir versuchen, den größten gemeinsamen Nenner zu finden.“ Zusätzlich soll Verkehrsexperte Matthias Reintjes ein Verkehrsgutachten und ein detailliertes Mobilitätskonzept erstellen. Der städtebauliche Entwurf soll bei einer digitalen Abschlusspräsentation am 26. April der Öffentlichkeit gezeigt werden. Dann ist der Gemeinderat am Zug. Laut Gerz warten viele Anwohner nun auf das Ergebnis: „Wir sind gespannt und in Lauerstellung.“

[Merkur, 31.03.2021]

20 Mrz

Mieten rund um München ziehen an

Die Corona-Pandemie hat Mietern, die 2020 einen neuen Vertrag abgeschlossen haben, keine Entlastung gebracht. Wie aus Daten des Immobilienverbands Süd (IVD) hervorgeht, trifft der Mietanstieg zunehmend die Kreisstädte im Münchner Umland.

„Ist der Mietwohnungsmarkt in der bayerischen Landeshauptstadt München erfahrungsgemäß durch ein sehr hohes Preisniveau geprägt, so steigen die Nachfrage und somit die Mieten auch in den umliegenden Kreisstädten immer weiter“, erklärt Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts gestern. „Von der Corona-Pandemie zeigt sich der Wohnimmobilienmarkt in der Region München weiterhin relativ unbeeindruckt.“

In München fielen im Jahr 2020 nur rund 1,6 Prozent der angebotenen Mietwohnungen in die Preiskategorien bis unter elf Euro pro Quadratmeter (siehe Grafik).

Dachau und Ebersberg im Vergleich günstig

Die mit Abstand teuerste Kreisstadt ist den IVD-Zahlen zufolge Starnberg. Hier wurden nur circa 8,8 Prozent der Wohnungen zu einer Quadratmeter-Miete bis unter elf Euro angeboten. Etwas günstigere Wohnungen können Mietinteressenten in Ebersberg und Dachau finden. 29,2 Prozent beziehungsweise 21,2 Prozent der angebotenen Bestandswohnungen lagen hier im vergangenen Jahr in den Preisklassen bis unter elf Euro pro Quadratmeter. In den Kreisstädten Fürstenfeldbruck, Erding und Freising sind Mietwohnungen im Preissegment unter elf Euro pro Quadratmeter deutlich seltener zu finden.

Wer eine Wohnung neu mietet, zahlt mehr

Ein Vergleich mit den Werten des Vorjahres zeigt: Immer mehr Mietverträge werden mit Quadratmeterpreisen von über 15 Euro abgeschlossen. Waren Ende 2019 in Dachau noch 20,8 Prozent der Wohnungen in diesem teuren Segment, waren es Ende 2020 bereits 30,4 Prozent. In Ebersberg kletterte der Wert von 7,2 Prozent auf 14,6 Prozent. In München wurden 2020 85,8 Prozent der Mietwohnungen mit Preisen von über 15 Euro/Quadratmeter angeboten, ein Jahr zuvor waren es 80,6 Prozent.

[Merkur, 20.03.2021]

06 Mrz

Quartiersmanager soll anschieben

BEZAHLBARER WOHNRAUM – Gemeinde will Kümmerer für Projekt auf Thomawiese verpflichten

Otterfing – Ein Bauplatz fehlt noch, ebenso ein klares Konzept. Dafür könnte es bald einen Kümmerer geben, der anschiebt: Für das Bauprojekt „Wohnen in Otterfing“, das unter gemeindlicher Federführung rund 25 bezahlbare Wohnungen schaffen soll, will das Rathaus womöglich bald einen „Quartiersmanager“ einstellen. „Uns wurde empfohlen, so einen Posten schon im Vorfeld des Projekts zu schaffen“, erklärte Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Wie der Rathauschef auf Nachfrage erklärt, hofft die Gemeinde auf staatliche Unterstützung. Das bayerische Sozialministerium unterstützt Quartierskonzepte im Rahmen des Förderprogramms „Selbstbestimmt Wohnen im Alter“ vier Jahre lang mit insgesamt bis zu 80 000 Euro. „Wir prüfen, ob das für uns in Frage kommt“, erklärte Rathaus-Geschäftsleiter Markus Stark in der Sitzung. Wird der Antrag bewilligt, kann die Gemeinde mit einem Eigenanteil von nur 2000 Euro im Jahr die Teilzeitstelle eines Quartiersmanagers finanzieren.

Der Tipp kam von Sabine Wenng, die für das Sozialministerium die „Koordinationsstelle Wohnen im Alter“ leitet und sich vor gut einem Jahr im Gemeinderat vorgestellt hatte. Die Gemeinde kann kostenlos auf ihre Expertise zurückgreifen. „Sie hat uns geraten, einen Quartiersmanager jetzt zu verpflichten, um schon bei der Bedarfsanalyse Unterstützung zu haben“, sagt Falkenhahn. Der Manager fungiert als Türöffner, als Koordinator, Vernetzer und Schnittstelle zu sozialen Einrichtungen. „Es geht nicht darum, unsere Organisationen zu ersetzen“, betont der Rathauschef, „es geht um fachliche Unterstützung bei einem großen Projekt.“

Ursprünglich war angedacht, auf der gemeindlichen Thomawiese ein auf Senioren maßgeschneidertes Wohnprojekt zu verwirklichen. Im Januar 2020 weitete der Gemeinderat das Konzept auf: Von den 25 angedachten, bezahlbaren Wohnungen sollen etwa zehn an jüngere Otterfinger vergeben werden. Zudem sollen auch andere Standorte geprüft werden.

Mit Unterstützung Wenngs war eine Veranstaltung geplant, um abzuklopfen, was genau die Bürger wollen, welche Konzepte sie bevorzugen und wo sie den Neubau gerne hätten. Dann kam Corona: Die Gemeinde verzichtete auf Präsenzveranstaltungen mit vielen älteren Mitbürgern im Saal. Falkenhahn hat Zweifel, ob so ein Austausch auch als Online-Meeting funktioniert. „Da braucht es Präsenz“, glaubt er. Wann das möglich sei, könne derzeit niemand sagen. Vielleicht kann bei einem solchen Termin aber schon ein Quartiersmanager die Fäden ziehen.

[Merkur, 06.03.2021]

04 Mrz

Infos rund um Bebauung am Valleyer Weg

QUEST – Internetseite ist in Betrieb – Projektdetails und Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung online abrufbar

Holzkirchen – Jetzt wird es ernst: Seit 1. März ist die Internetseite rund um das Bauvorhaben „Winklbauerhöfe“ am Valleyer Weg in Holzkirchen in Betrieb. Unter anderem Versehen mit Informationen und Videos, die das Projekt erklären. Das teilt die Quest AG aus Kolbermoor mit, die das Areal bebaut.

Dort erfahren Interessierte auch alles zur Bürgerbeteiligung, die den Planungsprozess flankiert und um die sich das Büro nonconform aus Rosenheim kümmert. Hierzu gibt es verschiedene Veranstaltungen, die wegen Corona hauptsächlich online stattfinden. Der Startschuss fällt am Montag, 22. März, mit einer digitalen Bürgerwerkstatt. Diese läuft von 19 bis 22 Uhr in Form eines Zoom-Meetings ab. Quest, das Münchner Architekturbüro N-V-O sowie nonconform fassen die Pläne dabei nochmals zusammen. Auch erste Vorschläge – die Bürger seit 1. März auf einer digitalen Ideenwand über die neue Internetseite einbringen können – werden dabei präsentiert. „Diese können sich etwa auf die Nutzungen, Freiraumgestaltung, Mobilität und Städtebau beziehen“, erklärt Quest.

Am Dienstag, 23. März, von 18 bis 22 Uhr, folgt ein Ideenbüro. Es wird in Präsenz unter strengen Hygieneauflagen über die Bühne gehen. „Hier können die Gemeindebürger mit Modellklötzchen direkt am Modell selber bauen“, so Quest.

Ein weiteres Zoom-Meeting richten die Verantwortlichen für Mittwoch, 24. März, von 19 bis 22 Uhr, ein, für eine Nachbarschaftswerkstatt. Es handelt sich hierbei um eine Infoveranstaltung ausschließlich für Nachbarn. Betroffene werden vorab von Quest per Post angeschrieben. Mitte Februar fand bereits ein Nachbarschaftsinfoabend statt. Laut Quest haben sich hierbei 45 Personen eingeloggt, meistens saßen die Leute jedoch zu zweit am Rechner. Das Interesse war also groß.

Eine Abschlusspräsentation am Donnerstag, 22. April, von 19 bis 21 Uhr, rundet die Bürgerbeteiligung dann ab. Dabei werden der städtebauliche Entwurf und das Projektkonzept vorgestellt. Je nach Coronalage online oder live. Am Ende entscheidet der Gemeinderat über den städtebaulichen Entwurf. Die Ergebnisse werden anschließend in einen Bebauungsplan gegossen.

Wie berichtet, baut die Quest AG auf der Wiese zwischen Valleyer Weg und Angerstraße ein neues Wohnquartier. Voraussichtlich sollen dort fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt bis zu 70 Wohnungen entstehen. Anwohner hatten bereits Bedenken wegen der schwierigen Verkehrserschließung und der ihrer Meinung nach massiven Bebauung geäußert. Mithilfe der Bürgerbeteiligung wollen die Planer die Holzkirchner so gut wie möglich einbeziehen.


Auf der Internetseite www.winklbauer-hoefe.de stehen alle Infos zu dem Bauvorhaben sowie die Zugangsmöglichkeiten zu den digitalen Veranstaltungen rund um die Bürgerbeteiligung. Sie ist seit 1. März abrufbar.

[Merkur, 04.03.2021]