07 Aug

Wohnen – ein Standortvorteil?

Bürgerinitiative „Gemeinsam anders wohnen“ führt Umfrage in Holzkirchen durch

Die Bürgerinitiative „Gemeinsam anders wohnen“, führt aktuell eine Umfrage bei Unternehmen, Praxen und privaten Bildungseinrichtungen in Holzkirchen durch.

„In den letzten Jahren haben wir mehrfach über Zeitungsberichte und direkt von Betroffenen erfahren, dass Restaurants, Einzelhandelsgeschäfte und Praxen ihren Betrieb aufgrund von Mitarbeitermangel einschränken oder gar schließen mussten. Mit der nun gestarteten Umfrage möchten wir der Frage nachgehen, ob dies am allgemeinen Fachkräftemangel liegt oder ob hier die aktuelle Wohnsituation in Holzkirchen auch ihren Anteil daran hat“, so Sebastian Oppermann, Gründer und Sprecher der Bürgerinitiative.

Die Bürgerinitiative hat rund 230 in Holzkirchen ansässige Unternehmen und Einrichtungen angeschrieben, um herauszufinden inwiefern die Unternehmen und Einrichtungen von der Wohnsituation in Holzkirchen profitieren oder betroffen sind. Immer dabei die Frage: Ist Wohnen ein Standortvorteil?

Die Umfrage läuft noch bis zum 15. August. Die Ergebnisse werden anschließend auf der Webseite https://www.gemeinsamanderswohnen.de veröffentlicht. Unternehmer und Inhaber, welche bisher keine Post erhalten haben aber teilnehmen möchten, wenden sich bitte per E-Mail an info@gemeinsamanderswohnen.de

05 Aug

Bezahlbarer Wohnraum: Eine Kleinstadt ohne Spekulanten

Wohnraum für 12 000 Menschen haben Münchner Genossenschaften in den vergangenen Jahren errichtet oder geplant. Sogar Traditionsunternehmen wollen auf ihren Grundstücken neu bauen – doch die Hürden sind manchmal hoch.

Was der Einzelne nicht vermag, das vermögen viele: Die Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist heute so aktuell wie vor mehr als 150 Jahren. Es ist der Gründungsgedanke der Genossenschaften, die in München im Wohnungsbau seit einigen Jahren eine Renaissance erleben. Wohnraum für 12 000 Menschen ist so in den vergangenen Jahren entstanden, ist noch im Entstehen oder soll in naher Zukunft entstehen – zusammengenommen ergibt das eine eigene kleine genossenschaftliche Stadt in der Stadt München. Die Wohnungen haben den unschätzbaren Vorteil, dass sie „astrein der Spekulation entzogen“ sind, wie es Christian Stupka ausdrückt, Vorstand der 2006 gegründeten genossenschaftlichen Immobilienagentur (Gima), in der mittlerweile 33 Wohnungsunternehmen organisiert sind, davon 28 Genossenschaften.

[…]

[Süddeutsche Zeitung, 05.08.2020]

Link zum Original-Artikel: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-wohnen-genossenschaften-wohnungsbau-1.4989237

05 Aug

Günstig wohnen bei Genossen

VON NADJA HOFFMANN UND SUSANNE SASSE

Eine gute Nachricht für München: 3090 neue Genossenschaftswohnungen sollen in den kommenden acht Jahren entstehen. Wegen ihres günstigen Mietpreises werden sie heiß begehrt sein.

Für viele Münchner sind sie wie ein Sechser im Lotto: Genossenschaftswohnungen. Ihre großen Vorteile: Der Mietpreis ist deutlich günstiger, niemand braucht Angst vor einer Eigenbedarfskündigung zu haben, dazu gibt es Gemeinschaftsangebote wie etwa Handwerkerleistungen. 23 000 Genossenschaftswohnungen haben die 28 Organisationen vermietet, die zur Genossenschaftlichen Immobilienagentur München (Gima) gehören. Und es werden immer mehr: Allein in den vergangenen sechs Jahren sind 5436 neue Einheiten hinzugekommen. Bis 2028 wird noch mal eine Schippe draufgelegt: Wie die Gima am Dienstag erklärte, sind 3090 günstige Wohnungen in Planung. „Darauf sind wir schon stolz“, sagte Vorstand Christian Stupka.

Nicht in jedem Fall handelt es sich dabei um neuen Wohnraum, teilweise werden auch alte Häuser abgerissen und neu gebaut. In der Regel haben die Genossenschaften zwei Optionen: Den Bestand nachverdichten oder neue Flächen in der Stadt nutzen. Wie zum Beispiel auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne im Norden. Diese Projekte täten München gut, sagte Stupka: Denn bei diesen Häusern hätten Spekulanten keine Chance, es werde nicht an der Preisschraube gedreht. Das zeige sich am Mietpreis pro Quadratmeter, der in München durchschnittlich bei satten 16,70 Euro liegt (auch Preise über 20 Euro sind nicht ungewöhnlich). In Genossenschaftswohnungen zahle man viel weniger, betonte Supka. Sein Vorstandskollege Thomas Schimmel nannte als Beispiel 9,80 Euro pro Quadratmeter. „Das gibt das System her.“

Seinen Worten nach würden viele Gima-Genossenschaften gern noch mehr günstigen Wohnraum anbieten. Allein in den Dachgeschossen der bestehenden Immobilien wäre Platz für 200 Einheiten. Wohnungen zu schaffen, sei aber nicht immer leicht: Wolle man etwa zwischen bestehende Gebäude bauen, also nachverdichten, gelte es unglaublich vielschichtige Faktoren zu beachten: Werden Abstände eingehalten? Müssen Bäume stehen bleiben? Was sagen die Nachbarn? Wie steht’s um den Brandschutz? Und dann gibt es noch den Denkmalschutz. Schimmels Wunsch an Stadt: „Nicht gleich sagen, was nicht geht, lieber gemeinsam Lösungen finden.“ Stadtbaubaurätin Elisabeth Merk erklärte ihre Bereitschaft dazu, spielte den Ball aber gleich zurück und warb für mehr Kooperation – auch mit Blick auf die Nachbarschaften und das das jeweilige Quartier.

Laut der Stadt gibt es mehr als 50 Wohnungsgenossenschaften. Häufig aber haben sie Aufnahmestopp, da die Nachfrage stark gestiegen ist. Am Ball bleiben lohnt sich: Immer wieder gibt es bei bestehenden Genossenschaften neue Chancen, beizutreten. Außerdem gründen sich auch neue Organisationen, die noch Mitglieder suchen. Nachzulesen auf www.bugeg.de, www.wagnis.org, www.progeno.de, www.ko operative-grossstadt.de.

[Merkur, 05.08.2020]

30 Jul

47 Quadratmeter Platz

Statistik: Größe der Wohnungen steigt

Wiesbaden – Trotz der Wohnungsnot in vielen Städten leben die Menschen in Deutschland auf immer mehr Raum. Ende vergangenen Jahres waren Wohnungen hierzulande im Schnitt 91,9 Quadratmeter groß und boten den Einwohnern 47 Quadratmeter pro Kopf, teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit sei die Fläche je Wohnung seit 2010 um einen Quadratmeter und je Einwohner um zwei Quadratmeter gewachsen, so die Wiesbadener Behörde. Auch gegenüber dem Vorjahr 2018 hatten die Menschen etwas mehr Platz, damals waren es 46,7 Quadratmeter pro Kopf. In die Berechnung flossen auch Ein- und Zweifamilienhäuser ein.

Den Wohnungsbestand in Deutschland bezifferten die Statistiker auf 42,5 Millionen Einheiten in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Das waren 0,7 Prozent oder 277 400 Wohnungen mehr als ein Jahr zuvor. Mittelfristig ist der Bestand deutlich gewachsen: Seit 2010 stieg er um fünf Prozent oder zwei Millionen Wohnungen. Da großzügig geplant wurde, wuchs die Fläche des Wohnungsbestandes um 6,2 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Quadratmeter.

Gerade in Ballungsräumen sind große Wohnungen angesichts hoher Mieten allerdings teuer: Daher geben sich viele Mieter bei Neuverträgen mit weniger Fläche zufrieden.

[Merkur, 30.07.2020]

22 Jul

Gemeinschaftliches Bauen

Marktgemeinde sucht Konzept für zwei freie Grundstücke in Holzkirchen

Holzkirchen – Erstmals haben Holzkirchner die Gelegenheit, sich als Baugemeinschaft oder Genossenschaft mit einem Konzept auf zwei gemeindliche Grundstücke zu bewerben. Wie das ablaufen soll, wurde jüngst in der Sitzung des Gemeinderats im Oberbräu vorgestellt. Demnach werden die Plätze in dem Baugebiet nicht an den Höchstbietenden gehen, sondern an diejenigen, die das beste Konzept für ein gemeinschaftliches Wohnprojekt vorlegen. Seinen Anfang hat das Verfahren im Sommer 2019 genommen. Jetzt hat sich der Gemeinderat einstimmig dafür ausgesprochen, es fortzusetzen.

Die Entscheidung, dass Grundstücksflächen in der Maitz für Baugemeinschaften und -genossenschaften in Erbpacht im Konzeptverfahren zum Festpreis vergeben werden sollen, beruht auf einem Beschluss des Gemeinderats vom Sommer 2019. Da dies Neuland war, hatte sich die Verwaltung Unterstützung von der Firma Stattbau München geholt. Das Unternehmen ist auf solche Wohnprojekte spezialisiert und soll dieses auch weiterhin begleiten. Wie Geschäftsführerin Natalie Schalter erklärte, wurden für die Bewerbung bewusst weiche Ziele vorgegeben, um die Kreativität der Bewerber nicht zu sehr einzuschränken. Als Vorgabe gilt, dass die Häuser an das Fernwärmenetz der Gemeinde angeschlossen werden müssen und eine ökologische sowie nachhaltige Bauweise erwartet wird. Außerdem sollen verschieden große Wohnungen entstehen, die für Bewohner jeden Alters und je nach sozialer Konstellation flexibel genutzt werden können. Auch sollen sie sich gut in die Nachbarschaft einfügen. Wenn das Konzept zudem technisch und finanziell realisierbar erscheint, steht einer Bewerbung nichts mehr im Wege.

Wie Marktbaumeister Florens Hintler sagte, könne die Konzeptvergabe künftig auch für andere vergleichbare Grundstücke angewendet werden. In der Maitz schätzt er das Potenzial für den rund 2300 Quadratmeter großen Baugrund auf 15 bis 20 Wohneinheiten. Bürgermeister Christoph Schmid meinte: „Wir gehen hier völlig neue Wege. Das birgt natürlich auch ein gewisses Risiko. Sollten sich keine geeigneten Bewerber finden, könnte es auch sein, dass wir auf die altbekannten Formen zurückgreifen müssen.“

Lob kam von Robert Wiechmann (Grüne), der zugab, anfangs von den weichen Vorgaben nicht überzeugt gewesen zu sein: „Ich kann mir aber jetzt gut vorstellen, dass wir so das Wohnen viel besser organisieren können und hier etwas Wunderbares entstehen kann.“ Elisabeth Dasch (SPD) würde zwar, was die Schaffung von Wohnraum angeht, lieber auf die Tube drücken, aber auch sie sprach sich für die Konzeptvergabe aus: „Ein nachhaltiges Verfahren, das wir künftig gut anwenden können, auch wenn es jetzt etwas dauert.“ Als nächste Fixtermine nannte Schaller eine Online-Informationsveranstaltung für alle Interessenten am 30. September und einen Vor-Ort-Termin am 7. Oktober. Interessenten können sich über das Projekt ab sofort auf der Internetseite der Marktgemeinde unter www.holzkirchen.de/maitz informieren.

[Gelbes Blatt, 22.07.2020]

19 Mai

Entscheidung im Stadtrat: München stellt Förderung von Wohneigentum ein

Die neue Rathauskoalition bereitet einen Beschluss vor, der einen wohnungspolitischen Kurswechsel bedeutet.

Es sind hehre Ziele, die die Gruppe sich gesetzt hat: „als lebendige Gemeinschaft zusammen ein eigenes Zuhause in München schaffen, als aktive Nachbarschaft mit zur Identität des Kreativquartiers beitragen, familienorientiert und generationsübergreifend zusammen leben“. So steht es auf der Internetseite der „Baugemeinschaft Kreativquartier“, die sich vor zwei Jahren formiert hat. 20 Parteien gehören dazu. Ihr Ziel: ein Baufeld im Kreativquartier ergattern, um dort ihre Pläne zu verwirklichen. Doch daraus wird nichts, zumindest nicht in der bisher geplanten Form. Denn die neue Rathauskoalition von Grünen und SPD/Volt bereitet einen Beschluss vor, der einen wohnungspolitischen Kurswechsel weg von der Förderung neuen Wohneigentums bedeutet – und in der Konsequenz wohl auch das Ende des Konzepts Baugemeinschaft im Münchner Stadtgebiet.

An diesem Mittwoch entscheidet der Planungsausschuss des Stadtrats über die Verteilung der Grundstücke für insgesamt etwa 370 Wohnungen auf dem „Kreativfeld“, einem von vier Teilbereichen des Kreativquartiers des Stadtentwicklungs-Projekts an der Ecke Dachauer Straße/Schwere-Reiter-Straße. Die Hälfte des Wohnraums, das ist unstrittig, wird die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag bauen. 26 Prozent des Wohnraums waren bereits für Genossenschaften reserviert. 16 Prozent gehen an private Bauträger, die preiswertere Mietwohnungen bauen.

Und ein Baufeld mit Platz für etwa 25 Wohnungen, also knapp zehn Prozent des Gesamtprojekts, war für Baugemeinschaften reserviert. Sie geben Privatpersonen die Möglichkeit, zusammen ein Haus mit Eigentumswohnungen zu bauen und anschließend dort zu leben. So lassen sich eigene Ideen verwirklichen, und man spart sich die Gewinnmarge eines Bauträgers. In München haben auf diese Weise 40 Gemeinschaften etwa 830 Wohnungen gebaut, etwa am Ackermannbogen oder zuletzt im Prinz-Eugen-Park, weitere 140 Wohnungen von sechs Projekten sind in Planung oder Realisierung. Sämtliche Baugemeinschafts-Wohnungen im Kreativquartier sollten nach dem „München Modell Eigentum“ gefördert werden, das Einkommensobergrenzen der Nutzer vorgibt und die Pflicht, die Wohnung 30 Jahre selbst zu nutzen.

[…]

[Süddeutsche Zeitung, 19.05.2020]

Link zum Original-Artikel: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-immobilien-foerderung-stadtrat-1.4910329

12 Mrz

Kommentar zum Merkur-Artikel vom 11. März

„Quartier als Vorreiter für den Markt“

Mit Freude haben wir gelesen, dass der Marktgemeinderat das geplante Quartier zwischen Tölzer und Baumgartenstraße in Holzkirchen als echte Chance verstanden hat. Wenn wir jedoch im gleichen Atemzug von Bedenken und größeren Herausforderungen lesen, verfliegt unsere Euphorie so schnell, wie sie gekommen ist.

Wie soll eine Marktgemeinde ein Quartier „innovativ“ selbst bebauen, wenn es diese noch nicht einmal schafft mehr als 16 Wohnungen in sechs Jahren zu bauen oder ein baureifes, eigenes Grundstück mittels Konzeptvergabe innerhalb eines Jahres zu vergeben? Wie in der Überschrift vom Merkur stand, können wir anscheinend nur noch Vorreiter für uns (den Markt) selbst sein. In Gemeinden wie Penzberg entstehen bereits Genossenschaftswohnungen mit Mieterstrommodell und CarSharing. Zusätzlich gibt es Fahrrad-Abstellplätze nach ADFC-Vorgabe. In einem bereits fertiggestellten Genossenschaftsprojekt in Weilheim beträgt beispielsweise der tatsächliche Stellplatzbedarf lediglich 0,84 StP pro Wohnung – und das sogar ohne extra CarSharing-Angebot! Das sind Konzepte und Vorreiter-Rollen, die wir uns für Holzkirchen umgesetzt(!) wünschen.

04 Mrz

Kommentar zum Merkur-Artikel vom 3. März

„Wenn plötzlich München im Dorf wohnt“

Das Problem des „Schlafdorfes“ trifft nicht nur Otterfing, sondern auch Holzkirchen, Warngau, Sufferloh… Im Artikel ist auch klar die Ursache benannt und damit fast jedem Bürgermeister bekannt: Die Menschen können teilweise nicht mehr dort wohnen, wo sie arbeiten. Getan wird dagegen nichts. Hier greift gerade beim Thema Gewerbegebiet-Ausweisung das „Sankt-Florian-Prinzip“ (die Gemeinde möchte Gewerbe, kümmert sich jedoch nicht um die Arbeitnehmer). Hier macht Warngau mit der Erweiterung des Birkenfeld denselben Fehler, wie Holzkirchen. Das Resultat: Münchner verdrängen Otterfinger oder Holzkirchner, diese verdrängen Warngauer, diese verdrängen Waller usw.

Kommunaler Wohnungsbau kann hier eine Lösung sein. Einfacher geht es mit Wohnungsbaugenossenschaften. Viele Moderne, wie die MARO Genossenschaft, haben unter anderem den „Ortsbezug“ als oberstes Kriterium in der Vergabe von Wohnungen stehen. Die Häuser verwalten und organisieren sich weitestgehend selbst. Dadurch werden Gemeinschaft und der Ortsbezug noch weiter gestärkt. In Peiting, Dietramszell, Unterwössen und in vielen anderen Orten kann man dies verfolgen.

Liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister habt Mut keine Grundstücke mehr zu verkaufen, sondern nur noch zu verpachten – egal ob Einfamilienhaus oder Mehrgeschosshäuser! Der Spekulation wird der Nährboden entzogen und die Menschen werden nicht weiter verdrängt.

26 Jan

Bezahlbarer Wohnraum wird dringender denn je benötigt!

Gemäß einer schriftlichen Anfrage eines Landtagsabgeordneten an die Bayrische Staatsregierung ist der Bestand an geförderten und damit sozial gebundenen Wohnraum im Landkreis Miesbach seit Jahren Rückläufig. So wurden 2018 22 Prozent weniger Wohnungen gefördert als noch vor 10 Jahren – nur noch 834. In Holzkirchen stehen gerade einmal 203 geförderte Wohnungen zur Verfügung.

Gleichzeitig werden Jahr für Jahr von über 200 wohnungssuchenden Haushalten ein neuer Antrag auf eine Wohnberechtigungsbescheinigung zum Bezug einer Sozialmietwohnung gestellt. Besonders betroffen macht uns, dass dem Bericht zufolge 49 registrierte Personen im Landkreis von Obdachlosigkeit betroffen sind. Ein Zustand, der in Holzkirchen und in unserem Landkreis untragbar ist! Darum:

Gemeinschaftliches, bezahlbares wohnen! JETZT!

Für die sofortige Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses vom Juli 2019 für ein Wohnprojekt in der Maitz!

10 Dez

Engagiert Euch für bezahlbaren Wohnraum

Die Podiumsdiskussion „Anders wohnen“ vom KulturVision e.V. traf ins Schwarze. Viele Interessierte waren in das Foolstheater gekommen, um sich über alternative Wohnkonzepte zu informieren. Fazit: Wieder einmal brachte eine „Anders wachsen“-Veranstaltung einen Stein ins Rollen.

Jeder hat Anspruch auf angemessene Wohnung

Die Bedeutung des Themas formulierte Moderator Michael Pelzer so: „Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis, ein Fundament des Lebens.“ Und er zitierte, was zu überraschtem Raunen im Saal führte, die Bayerische Verfassung: „Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung. Die Förderung des Baues billiger Volkswohnungen ist Aufgabe des Staates und der Gemeinden. Die Wohnung ist für jedermann eine Freistätte und unverletzlich.“

Im Podium hatten fünf Initiatoren alternativer Wohnkonzepte Platz genommen, die ihre Visionen vorstellen. Auch die Bürgerinitiative „Gemeinsam anders wohnen“ war vertreten uns sucht intensiv nach einem Grundstück. Geplant sei ein Mehrfamilienhaus mit etwa 35 Wohneinheiten, in dem die Bewohner nachbarschaftlich miteinander leben und Dinge teilen, sich gegenseitig unterstützen, erklärte Initiator Sebastian Oppermann das genossenschaftliche Modell.

Die Marktgemeinde Holzkirchen habe ein Areal in der Maitz ausgeschrieben, aber die Planungen ruhten derzeit. Zudem sei es nur ein Anfang, da nur etwa 15 Wohnungen entstehen könnten. Langfristiges Ziel sei ein großes Haus im Gebiet an der Tölzer Straße, was derzeit überplant werde.

[…]

Im Sinne des Gemeinwohls

Michael Pelzer meinte, dass man Gesetze nach dem Wortlaut, aber ebenso nach dem Sinn und Zweck auslegen könne. Er forderte: „Das Instrumentarium der Gemeinden muss voll im Sinne des Gemeinwohls ausgeschöpft werden.“

In Holzkirchen werde eine Vielzahl bezahlbarer Wohnungen benötigt, sagte SPD-Kommunalpolitiker Wolfgang Huber und die heutige Veranstaltung müsse dazu dienen, den politischen Willen dazu zu fördern. „Engagiert euch!“ rief Sebastian Oppermann die Zuhörer auf, „geht in die Gemeinden und fragt nach.“

Der komplette Artikel ist hier zu finden: https://www.kulturvision-aktuell.de/anders-wohnen-podiumsdiskussion-kultur-im-oberbraeu-holzkirchen-2019/